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ISSP Umfragen zur Religion in Japan
Das International Social Survey Programme (ISSP) ist ein internationales Kooperationsprogramm, das jährlich eine gemeinsame Umfrage zu sozialwissenschaftlich relevanten Themen durchführt. Seit  seiner Gründung 1984 ist das ISSP auf inzwischen knapp 50 Mitgliedsländer angewachsen .1 In Japan wurden die Umfragen zur Religion von der Japan Broadcasting Corporation (NHK) durchgeführt (1998, 2008, 2018). Die fast 50 Tabellen geben einen umfassenden Überblick über die Situation der Religion in Japan in den letzten Jahrzehnten. Vorgestellt und kommentiert werden sie in einem Artikel von Toshiyuki Kobayashi, der im April 2019 erschienen ist. Alle japanischen Zitate in der rechten Spalte beziehen sich auf diesen. Die zum Verständnis notwendigen deutschen Angaben und Kommentare finden sich links.



Der deutsche Fragebogen

Da die Fragebögen für die einzelnen Länder alle Übersetzungen der englischen Urfassung sind, kann man die deutsche Fassung mit einigen Einschränkungen als Übersetzung für die japanische nutzen.
(Die roten Ziffern sind identisch mit den Zeilen auf der japanischen Seite, nur die 8 steht auf der deutschen Seite immer für Kann ich nicht sagen und entspricht der jeweils vorletzten Ziffer auf der japanischen, während dort immer noch eine zusätzliche Zeile zu finden ist mit der Prozentzahl der ungültigen Antworten. Auffällige Zu- und Abnahmen bei den Prozentzahlen sind durch entsprechende Pfeile gekennzeichnet.)
Die ersten 6 Fragen nehmen noch keinen direkten Bezug auf die Religion.




Hier fehlen die Angaben zu den vorhergehenden Jahren, weil dort diese Frage nicht gestellt wurde.

Auszüge aus:


放送研究と調査、April 2019, pp. 52-72


Tabellen (pp. 64-71):










Hier und in den beiden folgenden Tabellen gehen die Übersetzungen doch etwas auseinander. Im Japanischen geht es darum, wie sicher man ist, dass es sich um k/einen Fehler handelt.


























1         2         3        4       5       6


Das Vertrauen in religiöse Organisationen in Japan (wobei Tempel und Schreine zusätzlich angeführt sind) ist nicht besonders groß, aber entspricht in etwa dem in das Parlament, wobei in beiden Fällen deutliche Zuwächse erkenn bar sind.






Diese Art der Wahlbeeinflussung gibt es auch in Japan, worauf ich an anderer Stelle eingehe.





1        2       3       4       5       6


Frage C. ist im Japanischen falsch übersetzt. Die anderen werden verstanden als nicht Strenggläubige.


Auffällig ist hier die hohe Zahl der Nicht-Antworten. Sie dürfte zusammenhängen mit dem weit verbreiteten Desinteresse und den mangelnden Kenntnissen über die religiösen Organisationen.








Im Japanischen ist die Frage schärfer formuliert: oder gänzlich anderen religiösen Ansichten.







Im Japanischen sind in einer Anmerkung unten konkrete Beispiele für soziale Medien aufgeführt.





Frage 3 lautet im Japanischen: Ich glaube nicht, dass es Gott gibt, aber ich glaube, dass es so etwas wie eine übernatürliche Macht gibt.
Frage 5 lautet im Japanischen: Obwohl ich manchmal Zweifel habe, glaube ich doch an Gott.























Die Antworten im Japanischen lauten: 1. glaube ich 2. glaube ich eher 3. weder noch 4. glaube ich eher nicht 5. glaube ich nicht.
Aussage a. lautet dort: Gott existiert für alle Menschen.
Und b.: Menschen ist es nicht möglich, ihr eigenes Schicksal zu ändern.













Die folgenden drei Tabellen sind besonders aufschlussreich in Bezug auf die tatsächliche Religionszugehörigkeit der Menschen in Japan.
Die Liste der Religionen im japanischen Fragebogen lautet:
1. Budddhismus
2. Shintō
3. Christentum
4. Andere Religion
5. Mutter/ Vater war nicht gläubig
6. Hatte keine Mutter/ keinen Vater
7. Kann ich nicht sagen
8. Ungültig
Gefragt wird zunächst nach dem Glauben der Mutter (Nr. 18) und des Vaters (Nr. 19) als die/der Betreffende Kind war.


Dann wird gefragt nach dem Glauben der/des Betreffenden als Kind (Nr. 20).
1. Budddhismus
2. Shintō
3. Christentum
4. Andere Religion
5. War nicht gläubig
6. Kann ich nicht sagen
7. Ungültig
Bemerkenswert ist hier, dass die Zahlen gegenüber den ersten beiden Tabellen bei Buddhismus und Shintō fast halbiert, beim Christentum fast verdoppelt sind.













Nach dem gleichen Schema geht es bei den nächsten drei Fragen um religiöse Aktivitäten. Zu diesen gehören in der japanischen Frage auch Schrein- und Tempelbesuche (außer zu Neujahr und bei Hochzeiten oder Begräbnissen).

(97/98 entsprechen 10/11 rechts.)


























Während die meisten Japaner, also auch viele Nicht-Gläubige, zumindest gelegentlich beten, entspricht in der folgenden Tabelle die Zahl derjenigen, die an Aktivitäten von Tempeln, Schreinen, Kirchen usw. (so der japanische Text) teilnehmen, in etwa der Zahl der Gläubigen.

























Zusätzliche Informationen zu dieser Frage siehe unten.













Die folgende Aussage lautet im Japanischen einfach „Die Religion hilft den Menschen -“


















Hier bezieht sich die Frage im Japanischen natürlich auf Japan.






Die letzten vier Fragen hat die japanische Seite mit guten Gründen gänzlich neu formuliert und durch einige Zusatzfragen ergänzt, die auf die Situation in Japan abgestimmt und daher für das Verständnis von Religion in Japan besonders interessant sind.
Die beiden ersten Fragen beziehen sich auf eine japanische Besonderheit, shintoistische (Nr. 36) und buddhistische Hausaltäre (Nr. 37), die in vielen Familien eine wichtige Rolle spielen im Zusammenhang mit der Ahnenverehrung. Das gilt vor allem für die buddhistischen, und (im Gegensatz zu den shintoistischen) sogar mit leicht zunehmender Tendenz, wie die beiden Tabellen zeigen (Antwort 5).
Gefragt wird danach, wie oft jemand vor dem jeweiligen Hausaltar betet, und die möglichen Antworten lauten: 1. täglich 2. manchmal 3. kommt vor 4. niemals 5. haben keinen Hausaltar 6. ohne Antwort.


In Nr. 38 geht es darum, was man von den Aussagen A-E hält. Mögliche Antworten: 1. glaube ich 2. glaube ich nicht 3. weder noch 4. ohne Antwort. Die Aussagen lauten;
A. Wenn ich einen Gott oder Buddha um etwas bitte, habe ich das Gefühl, dass es irgendwie in Erfüllung geht.
B. Ob Götter oder Buddha, was ich brauche ist etwas, auf das ich mich innerlich verlassen kann.
C. Auch wenn andere nichts davon wissen, wenn der Mensch etwas Böses tut, bleibt das auf keinen Fall ungesühnt.
D. Für den Menschen gibt es ein Schicksal, gegen das er sich mit eigener Kraft nicht wehren kann.
E. Ich spüre eine tiefe innere Verbundenheit mit den Vorfahren.


















Frage Nr. 39: Haben Sie schon einmal versucht, durch Zen oder ähnliche religiöse Übungen innere Ruhe zu finden oder über den eigenen Reifungsprozess und das menschliche Leben nachzudenken?
1. ja 2. nein 3. ohne Antwort

Frage Nr. 40 wird in dem gleichen Aufsatz (S. 58) etwas vereinfacht und übersichtlicher wie folgt dargestellt:
Können Sie sich vorstellen, dass in Bergen und Flüssen (= in der Natur) Götter wohnen?

(von links nach rechts: ja, eher ja, eher nein, nein, ohne Antwort)

Frage Nr. 41: Haben Sie schon einmal, als Sie sich mit einem sehr schwierigen Problem konfrontiert sahen, zu den Göttern oder Buddha gebetet?
1. ja 2. nein 3. ohne Antwort





















Frage Nr. 42: Im heutigen Japan gibt es verschiedene Religionen. Zu welcher (einschließlich Ihrer eigenen) empfinden Sie eine besondere Nähe? Mehrfachantworten möglich.
1. Buddhismus 2. Shintō 3. Christentum 4. Islam 5. andere Religion (konkret) 6. zu keiner Religion 7. ohne Antwort




Frage Nr. 43: Haben Sie die unter A bis E aufgeführten Dinge schon einmal getan? Jeweils eine Antwort.
1. häufig 2. gelegentlich 3. nein 4. ohne Antwort
A. Schrein/Tempelbesuch zu Neujahr
B. Friedhofsbesuche zu bestimmten buddhistischen Feiertagen
C. Amulette oder Talismane erhalten (an Schreinen/Tempeln)
D. ein Horoskop kaufen (an Schreinen/Tempeln)
E. sich wahrsagen lassen




Frage Nr. 44: Glauben Sie, dass die Religion nützt für die von A bis C aufgeführten Dinge, oder glauben Sie das nicht? Kreuzen Sie jeweils an, was Ihrem Gefühl am nächsten kommt.
1. glaube ich 2. glaube ich eher 3. weder noch 4. glaube ich eher nicht 5. glaube ich nicht 6. weiß ich nicht 7. ohne Antwort
A. um die Bindungen zwischen Menschen zu vertiefen
B. um das ethische Bewusstsein der Menschen zu erhöhen
C. um Armen zu helfen

Frage Nr. 45: Nun eine anderes Thema. Wie empfinden Sie Ihren geistigen und körperlichen Gesundheitszustand?
1. ausgezeichnet 2. sehr gut 3. gut 4. normal 5. schlecht 6. weiß ich nicht 7. ohne Antwort

Frage Nr. 46: Nun eine Frage zu Ihrer Familie. Gibt es in Ihrer Familie jemanden, dessen geistiger oder körperlicher Gesundheitszustand nicht gut ist?
1. nein 2. ja 3. ohne Antwort









Zusatzfrage Nr. 22: Gibt es für Sie im täglichen Leben eine Religion, an die Sie glauben? Nur eine Antwort. Gemeint ist hier nicht Religion im Zusammenhang mit Hochzeiten oder Begräbnissen, sondern eine Religion, an die Sie persönlich im täglichen Leben glauben.
1. Buddhismus 2. Shintō 3. Christentum 4. andere Religion (konkret) 5. keine Religion 6. ohne Antwort

Zusatzfrage Nr. 23: Wie oft besuchen Sie aus religiösen Gründen Tempel, Schreine oder Kirchen (ausgenommen Hochzeiten oder Begräbnisse)? Nur eine Antwort.
1. überhaupt nicht 2. weniger als einmal im Jahr 3. ein- bis zweimal im Jahr 4. mehrmals im Jahr 5. einmal im Monat 6. zwei/dreimal im Monat 7. fast wöchentlich 8. wöchentlich 9. mehrmals in der Woche 10. weiß ich nicht, kann mich nicht erinnern 9. ohne Antwort










In dem Text des hier zitierten Artikels gibt es einige zusätzliche Informationen zu der Umfrage, insbesondere über die Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen. Während die Unterschiede zwischen Männern und Frauen relativ gering sind, steigen die Werte zwischen der Gruppe der über 60jährigen und den 18-39jährigen teilweise auf das Dreifache. Das ist ein wichtiger Punkt, der bei der Bewertung der Umfrageergebnisse zu beachten ist. Nebenstehende Tabelle zeigt das am Beispiel einer der Antworten zu Frage 29, nämlich die Prozentzahl derer, die sich als überhaupt nicht religiös bezeichnen.
Die Verteilung auf die Spalten ist wie folgt: 1. Männer 2. Frauen 4. Männer 18-39 5. Männer 40-59 6. Männer über 60 8. Frauen 18-39 9. Frauen 40-59 10. Frauen über 60













(p. 54)
Auch diese Tabelle zeigt die erheblichen Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Es geht um die Prozentzahl derjenigen, die täglich vor dem buddhistischen Hausaltar beten (also zumindest die Hände zusammenlegen und sich verneigen). 1998 beträgt er zwischen den 19-29 und den über 70 Jährigen mehr als das Zwanzigfache. 2018 ist es nur noch knapp das Sechsfache, da in der jüngsten Gruppe die Prozentzahlen interessanterweise zugenommen haben, während sie in allen anderen Altersgruppen deutlich weniger geworden sind. Bemerkenswert sind auch noch die in der Tabelle graphisch hervorgehobenen diagonalen Verbindungen, die zeigen, dass mit zunehmendem Alter die Prozentzahlen einer Altersgruppe steigen (also in der Tabelle nach jeweils zehn Jahren).


(p. 56)
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